Blankenburg

an einem Samstagnachmittag im Oktober 2021. Zu dieser Zeit verbrachte ich einige Tage in Blankenburg einer kleinen Stadt in Sachsen-Anhalt. Nach den Besuchen von Halberstadt und Quedlinburg, zwei sehenswerten Städten, an den Tagen zuvor stand am dritten Tag die Altstadt von Blankenburg auf dem Plan. Ich war gespannt und begann vormittags mit einem Gang zum Schloss durch einen schön angelegten barocken Garten. Es war ein wunderschöner Tag und viele Touristen waren unterwegs. Daher befürchtete ich, dass ich im Stadtzentrum keinen Platz in einem Café oder Restaurant bekommen würde. Mein Erstaunen war jedoch gewaltig: anstelle eines belebten Stadtzentrums stieß ich auf überwiegend leere Straßen, geschlossene Geschäfte, viele leerstehende, wunderschöne alte Häuser, deren Sanierung wohl niemand mehr angehen will oder kann. Mit Corona hatte diese Lockdown-Atmosphäre zu diesem Zeitpunkt nicht viel zu tun. Im gut besuchten Aldi habe ich mir schließlich etwas zu essen gekauft und in der Ferienwohnung zu Mittag gegessen.

Mich hat die Atmosphäre im Zentrum sehr berührt: So also sehen verlassene Innenstädte aus. Einige Stunden später war ich mit meiner Kamera unterwegs, um diese Stimmung einzufangen.

Beim Fotografieren wurde ich, die ich Linien und Strukturen liebe, sehr belohnt: alte Fachwerkhäuser, wunderschöne Holzverkleidungen an den Fassaden, alte Türen und Tore, gepflasterte Straßen, die einen ganz eigenen grafischen Reiz haben. Und deren Reiz sich häufig erst durch die Leere gezeigt hat. Doch Verfall und Vergänglichkeit haben mich auf diesem fotografischen Streifzug ständig begleitet. Tristesse und Schönheit in Einem …

Die Motive habe ich auf altes, abgelaufenes DDR-Papier (ORWO, Format 18×24 cm) in der Lithprint-Technik vergrößert.